Geschichte

Während ihres Studiums an der Musikhochschule Stuttgart beschäftigte sich Patrizia Birkenberg mit Fragen zu Privilegien und Bildungschancen in unserer Gesellschaft und machte es sich zur Aufgabe, mit Mitteln der Kunst Antworten darauf zu finden. So entstand im Frühjahr 2012 die Idee, unterschiedliche Lebenswelten in einem Musiktheaterprojekt zusammenzubringen. Sie aktivierte ein Team von Studierenden unterschiedlichster künstlerischer Disziplinen und eine Gruppe von geflüchteten Jugendlichen, die alsbald regelmäßig zum Unterricht in die Musikhochschule kamen. Was als studentisches Abschlussprojekt begann, konnte Jahr für Jahr fortgeführt, bedürfnisorientiert ausgebaut und finanziell gefestigt werden. 2022 feiert LABYRINTH sein 10jähriges Bestehen.

Von Beginn an wird LABYRINTH durch zahlreiche Stiftungen und Spender sowie durch Stadt und Land finanziell gefördert. Dank eines hohen ehrenamtlichen Engagements und dem großen Vertrauen einzelner Stiftungen konnte LABYRINTH auch finanzielle und damit einhergehend personelle Engpässe durchstehen. Die Gründung einer gemeinnützigen Unternehmergesellschaft im Jahr 2016 schuf eine konstante Basis, um dem Anspruch gerecht zu werden, nachhaltige und langfristige Angebote zu schaffen. Seit 2018 erhält die Initiative eine anteilige institutionelle Förderung der Stadt Stuttgart. Nach 18monatiger Umbauzeit öffnete das LABYRINTH Kulturzentrum mit Kulturraum und Kulturcafé 2020 seine Türen in der Urbanstraße 64. Im selben Jahr wird LABYRINTH als Träger der freien Jugendhilfe anerkannt.

Preise und Auszeichnungen auf Landes- und Bundesebene, Gespräche mit dem Publikum sowie konstruktive Rückmeldungen bestärken uns und zeichnen ein Bild von LABYRINTH als gesellschaftlich wichtigem Akteur. In unseren künstlerischen Projekten arbeiten wir nach einem Drei-Stufen-Modell mit jungen Menschen mit und ohne Fluchterfahrung, das durch künstlerisches Wirken Wege zu gelebter Integration eröffnet. Im Kulturzentrum setzen wir unsere Schwerpunkte ebenfalls auf integrative Jugendarbeit sowie auf interkulturelle Quartiersarbeit.