2 Zonen oder ganzes Netz?

„Zieh dir meine Schuhe an und gehe ein Stück meinen Weg und du wirst sehen, danach kannst du mich besser verstehen.“

Ein alter Mann schaut zurück auf sein Leben als Schuhverkäufer. Scheinbar willkürlich reihen sich einzelne Begegnungen und erste Eindrücke aneinander. Stück für Stück erkennt er in Momenten des Innehaltens, was er in anderen Biografien ausgelöst hat und welches Netz an Berührungspunkten sein Leben umspannt. Vor ihm verknüpfen sich lose Fäden der Erinnerung, die er zu fassen und zu verfolgen versucht. Dabei öffnet sich sein Blick für die Perspektiven der anderen.
Das Leben in unserer individualisierten Gesellschaft ermöglicht uns eine ausgeprägte Beschäftigung mit uns selbst. Alles kreist um die eigene Komfortzone. Doch wenn wir einen Schritt weitergehen, können wir auf neue Fragen stoßen: Welche Wirkung hinterlassen meine Fußabdrücke in meinem Umfeld? Und wie sieht die Welt aus der Perspektive meines Gegenübers aus?

 

Foto © Florian Lill